Haushaltsnull

Ich bin eine Haushaltsnull. Ich mache nichts im Haushalt. Geschirrspüler baue ich höchstens mal ein. Trockner und Waschmaschinen werden nur von mir repariert. Besen? Das sind antiquarische Fortbewegungsmittel. 

Wenn ich doch mal was mache, dann nur auf Aufforderung und natürlich falsch. Außer vielleicht Gartenarbeit. Aber im Dreck wühlen hat ja auch wieder was zutiefst männliches.

Ok. Ich stehe gerne am Herd und koche. Aber eigentlich auch nur, um danach die Küche als Schlachtfeld zurückzulassen. 

Meine Socken trage ich auch einfach so lange, bis sie von ganz alleine in die Waschmaschine hüpfen. Oder zumindest in meinen Wäschekorb. In der Hoffnung, das mal ein Kind seine Sachen dort reinsortiert und die Mama dann meine Sachen zufällig mitwäscht. 

Neeeeeeeeee … jetzt mal ganz im Ernst. Ja, ich bin nicht der geborene Hausmann. Vor allem putze ich nicht gerne (richtig). Mal schnell über den Herd wischen oder durch die Spüle. Kein Problem. Und klar weiss ich, wie der Geschirrspüler funktioniert und die Waschmaschine kann ich auch bedienen. Und meine Bartstoppeln aus dem Waschbecken machen. Und vielleicht auch noch deine Zahnpastakleckse. Gaaanz selten auch mal den Spiegel abwischen. Aber so richtig putzen im Detail? Ist nicht meins. Ganz ehrlich. Das hat noch nicht mal was mit Faulheit zu tun. Eher mit dem Gefühl von Unzulänglichkeit. Ist ja nicht so, das ich es nicht schon versucht hätte. Ob auf Aufgorderung oder aus freien Stücken. Aber am Ende stand immer die Ermahnung (oder zumindest das Gefühl, wenn du mich so komisch anschaust) im Raum, hier und dort dies und jenes vergessen zu haben. Oder nicht perfekt genug gemacht zu haben. 

Wir Männer wollen es aber immer perfekt für euch Frauen machen. Wenn wir etwas nicht gut können – und vor allem, wenn wir etwas schon (zig) mal probiert haben und uns danach immer als „leider nicht perfekt genug“ fühlen oder „einstufen“ lassen (müssen) – dann vermeiden wir das irgendwann. Das ist unsere Variante zu sagen „DAS kannst du besser als ich“. Was wir als Männer ja ebenfalls nicht gerne zugeben. 

Nehmt es bitte als Kompliment, wenn euch der Mann nur mal still und leise die Teller im Geschirrspüler ordnet, so dass sie optimal sauber werden und nichts im Sprühschatten liegt. Oder wenn wir klammheimlich das staubige Parfümregal im Bad abwischen, nachdem du eigentlich alles pikobello sauber geputzt hast. Wir lieben euch. Und so zeigen wir das nun mal. Blumen kann ja jeder. 

In diesem Sinne – allen Frauen, ganz vorneweg aber besonders den gestressten Mamas, einen ruhigen und erholsamen Frauentag mit gaaanz viel Hilfe durch ihre Männer. 

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