Kaminanschluss

Oder, um gleich die richtige Syntax zu benutzen:

Der Einbau eines Rauchrohrs

Ziemlich schnell im Rahmen der Planungen zum Kamin – und der von Heidi gewünschten schrägen Ecke – haben wir ja beschlossen, das Rauchrohr durch eben jene Schräge zum Kamin zu führen.

Leider hieß es zum Bauanlaufgespräch erst mal: „Das geht nicht“. Das Rohr kann nur gerade aus dem Schornstein kommen (einleuchtend) und muss dann auch gerade durch die Wand („Wieso das denn?“). Also haben wir in den sauren Apfel gebissen und uns dazu entschieden, den Auslass – möglichst hoch – in der Küche ankommen zu lassen.

Dann hat allerdings der Maurer bei den Innenmauern auf meine – rein philosophisch gemeinten – Ausführungen zum Durchbruch gemeint: „Na daaaas ist keine Probläm!“.

Praktischerweise ist mein großer Sohn ja mittlerweile Schornsteinfeger und konnte in dem Zusammenhang ziemlich schnell mit einem „Das ist dem Schornsteinfeger egal, ob der seine Kamera durch einen 20 Zentimeter langen 45°-Bogen führt oder durch ein gerades Rohr“ einen positiven Beitrag (Spoiler: nicht der erste) zum Thema leisten.

Also haben wir beim Bezirksschornsteinfeger angefragt und durften nun unter der Auflage „mindestens 2 Zentimeter Steinwolle zwischen Stein und Rohr, damit es sich bei Hitzeentwicklung ausdehnen kann“ das Rohr direkt am Schornstein mit 45° Abwinklung durch die Wand führen. Das klingt erst mal gar nicht so schwierig, bringt aber einen „unschönen“ Gestaltungsfehler mit: Dass das Rohr nicht mittig auf der Wand rauskommt.

Idee 1

Erste Idee also, um das Problem mit der Mittigkeit gleich zu erschlagen – ich nehme so ein multiverdrehbares Kombirohr, das ich in die richtigen Richtungen gedreht einbaue, somit direkt um die Ecke komme und nach unten und in die Mitte der Schrägwand.

Gab es vor 3 Wochen noch in jedem Baumarkt solche Multidrehrauchrohradapter, war jetzt aber irgendwie alles ausverkauft. Also schnell so ein Teil im Internet bestellt und zu Testzwecken eine Konstruktion im Schlafzimmer aufgebaut.

Probeaufbau im Schlafzimmer.

Leider, leider, leider nimmt so ein Multidrehrauchrohradapter, vor allem in der 180-mm-Ø–Variante, ziemlich viel Platz weg. Und wäre schlussendlich mit einigen massiven Teilen ca. 10 – 15 Zentimeter aus der Wand geragt. Noch weniger schön als ein nicht ganz mittig sitzender Auslass.

Idee 2

Nun also doch die 45°-Abweigung in der 180-mm-Ø-Variante, dann verkleinern (wobei es in Abluftrichtung betrachtet werden muss und damit ein Erweitern ist) auf 150-mm Durchmesser und mit einem Versatz von ca. 10 Zentimeter zur Mitte ankommen.

Mit Hilfe des Großen (wie erwähnt war der Tipp nicht sein letzter Einsatz) ging es am Samstag nun daran, einen Durchbruch durch die Schräge, passend zum Auslass aus dem Schornstein, in die Wand zu bringen.

Zum Glück ist das alles Porenbeton!!! Allerdings 17 Zentimeter dick. An der dünnsten Stelle. Ein langer Bohrer zeigt, wo es hingeht – und der kommt wie erwartet auf der Rückseite durch die Wand. Und auch nur mit ein wenig Versatz. Also irgendwie von vorne durcharbeiten.

Erster Plan – wir stemmen uns durch. Heidi hat mir vor kurzem ja dieses praktische, elektrische Multifunktionswerkzeug gegönnt – und da es nur Porenbeton ist, sollte das ja nicht so schwierig sein. Das Rechteck lässt sich schon mal ganz einfach einfräsen. Und die ersten Zentimeter sind auch kein Problem. Aber irgendwann kommt das Tool an seine Grenzen – und wir nicht weiter. Neuer Plan – wir bohren uns durch. Loch an Loch und so. Und dann kommt der Stein ja quasi von alleine raus. Bissl nachschleifen – fertig.

Long Story short. Selbst mit dem Einsatz eines großformatigen Holzbohraufsatzes und einer Handstichsäge, um die Stege zwischen den Bohrlöchern zu durchtrennen, dauert es ca. anderthalb Stunden, das Loch in die Wand zu bekommen. Natürlich ein bisschen größer, damit man den Winkel auch ordentlich reingedreht bekommt. Was der Sohn mit geübten Händen und entsprechendem KnowHow in 5 Minuten fachmännisch ausführt.

(Noch) nicht schön, aber funktional. Und ja, vielleicht ein bisschen ZU groß.

Teil 2 – das Loch wieder schön hinkriegen. Also erst mal die Ecke zumachen, damit dann nur noch ein kleiner Stein mit einem möglichst schönen, runden Loch von vorne auf das Rohr geschoben werden kann.

Das dauert (einen ersten Fehlschlag, bei dem am Montag der bearbeitete Stein leider beim Einsetzen zerbrochen ist) wieder etwa anderthalb Stunden, aber dann kommt das 150-er Rohr schön mittig durch einen Stein, der „nur noch“ zu verfugen ist.

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