Zack .. sind sie rum, die ersten zwei Wochen des Jahres. So schnell? Jaaaa .. soooo schnell. Nach den ersten paar Kindergartentagen sind wir nämlich das erste Mal mit den Zwillingen in den Winterurlaub gefahren. Begleitet haben uns Franzi und Kai mit ihrem „Zwerg“ Ozzy.
Nachdem wir Silvester bei Kindergartenfreunden verbracht hatten und am 1. Januar allgemeine Erholung angesagt war, ging es am 2. endlich wieder in den geregelten Alltag zurück. Papa hat die Zwillies in die Kita gebracht, dann wurde gearbeitet und am Nachmittag gab es die Rücktour mit Mama. Geregelter Alltag? Pustekuchen! Für Freitag stand nämlich die Abfahrt in unser Winterdomizil im norwegischen Aurdal auf dem Programm. Also musste noch ordentlich vorgesorgt, die letzte Wäsche gewaschen und die Koffer gepackt werden. Mit dabei natürlich auch die neuen Klappschlitten von Opa Jürgen vom Weihnachtsmann. Also alles irgendwie im Kofferraum verstaut und dann konnte der Freitag Nachmittag kommen. Franzi, Kai & Co. waren gegen Mittag bei uns und zusammen wurden die Zwillinge von der Kita abgeholt, wo es schon seit Tagen nur ein Thema für die Beiden gab: „Wir fahren in den Urlaub. Da liegt Schnee!“
Los ging es von der Kita 15:00 Uhr zur Fähre nach Sassnitz. Dort bahnte sich das erste kleine Drama an, als Yin weinend darauf reagierte, das Papa sich kurzfristig ein wenig orientierungslos wieder vom Schiff ”entfernte”. Schließlich wollte sie ja gefälligst ”mit dem Schiff fahren!” Aber nach 20 Minuten war die richtige Einfahrt gefunden und der Check-In via Handy war erstaunlich einfach. Nach weiteren zehn Minuten warten ging es endlich auf das Schiff und unsere Sitzplätze. Zusammen mit den Mamas wurde dann durch die drei Knirpse das Schiff erkundet, während sich die Papas in Erwartung der etwas längeren Nachtfahrt ein bisschen ausruhen konnten. Halb zehn abends dann die Ankunft im schwedischen Trelleborg. An Malmö vorbei ging es in Richtung Göteborg und weiter die schwedische Küste hinauf Richtung norwegische Grenze. Dort gab es dann auch endlich die ersten Anzeichen von Schnee – allerdings nur ein paar Fitzelchen am Straßenrand. Gefühlte 20 Kilometer Tunnel (nicht am Stück, das gibt es auch – aber das kommt erst zum Ende der Reise) und reale 100 Kilometer später wurde es kurz vor Oslo richtig weiß. So gab es dann an einer Tankstelle in der norwegischen Hauptstadt die ersten Schritte im Schnee (für die Eltern – die Kinder waren um 4:30 dann glücklicherweise schon ein Weilchen am Schlafen). Weiter ging es über die zunehmend verschneiten Straßen Norwegens Richtung Norden. Gegen fünf Uhr war dann eine erstaunte Yang das erste Mal wach und schaute sich die verschneiten Felder, Bäume und Stromleitungen an. Yin folgte gegen halb Sieben, aber beide meinten dann doch noch mal wegzunicken. Für die Eltern ein wenig gewöhnungsbedürftig der Umstand, das am Samstag noch nicht mal Tankstellen vor 8 Uhr aufmachen. Also hieß es noch ein wenig auf einen frischen – und dringend benötigten – Kaffee zu warten.
Halb neun – also nach knapp 11 Stunden Fahrt (mit einigen Pausen) für ungefähr 760 Kilometer – war dann endlich ein Parkplatz in unserer Winterlocation Aurdal erreicht. Im Kiwi Markt (die Kette heisst wirklich so) gab es dann erste warme Brötchen und Kaffee für die Großen. Außerdem einen super Ausblick auf das winterliche Tal. Nun galt es nur noch acht Stunden zu überbrücken, bis wir endlich in unser Haus durften. Unser erster Weg führte den finalen Anstieg hinauf Richtung Hütte. Allerdings versperrte auf halber Strecke eine kostenpflichtige Schranke den Weg, darum ging es zurück bis zur Skipiste am Berghang. Dort konnten sich die Kinder das erste Mal so richtig und den Schnee stürzen und die Zwillinge ihre Po-Rutscher ausprobieren. Von der Piste aus ging es noch ein paar Kilometer weiter nach Westen in die nächstgrößere Stadt Fagernes. Ein paar Kilometer heisst in Norwegen allerdings so 20-30 Minuten Fahrt. Aber dort gab es dann noch ein paar weitere Einkaufsmöglichkeiten, Toiletten (wichtig, weil die Zwillinge jetzt immer lautstark ansagen, wenn sie „auf’s Kloooooo“ müssen) und ein bisschen Ablenkung. Je später der Tag, desto quengeliger die Kinder, die nach fast 24 Stunden auch endlich mal so richtig aus dem Auto kommen wollten. Also wieder Richtung Berg – und diesmal das erste kleine Problem. Das Auto schafft den Anstieg nicht (Papa hatte „ungünstig“ vor einer Eiszapfenformation gehalten und bekam dann ‚die Kuh nicht mehr vom Eis‘. Aber mit ein wenig Zurückrollen und Schwung holen klappte es dann doch. An der Schranke der nächste Stopp. Dann wieder neu Tempo aufbauen .. Tempo aufbauen .. Tempo .. nix da. Wieder hing das Auto auf dem vereisten Anstieg fest. Und diesmal ging auch nichts mehr. Also Schneeketten raus, in Rekordzeit angebaut und dann doch noch die letzten Meter geschafft. 15 Uhr standen wir dann auf einem der Gipfel vor unserer Hütte. Ausgepackt, eingeräumt. Endlich da! Begleitet von einem allerfeinsten Sonnenuntergang (15:30!!!!) war der erste Tag weitestgehend geschafft. Nach dem gemeinsamen Abendbrot und einem Ausflug in die Wanne ging es relativ früh für die Mädels und Ozzy (mit knapp einem Jahr ja irgendwo auch normal) ins Bett und für die Eltern noch ein paar Minuten noch vor den Kamin.
Der Sonntag war ja dann der erste richtige Urlaubstag. Nach dem nicht weniger spektakulären Sonnenaufgang war Entspannung pur angesagt. Vormittags ging es ein bisschen nach draußen in den Schnee. Mit den Schlitten den Weg rauf und auf dem Schlitten dann wieder runter. Mülltonnen suchen (kleiner Pro-Tip: Zumindest in den schneereichen Urlaubsgebieten gibt es in Norwegen große Sammelmülltonnen in angenehm auffälligem grün, die man eigentlich nicht übersehen kann 😜). Den Ausblick genießen. Nach dem Mittag der Versuch, ein bisschen zu Ruhen. Für die Zwillinge heisst Ruhen derzeit idealerweise 🎶 „… und ein Stuuuuurm zieht auuuuuuuf …“ 🎶 – nachdem wir uns lange dem Eiskönigin-Fieber entziehen konnten, haben wir uns anlässlich der Urlaubsfahrt doch noch den Film bei Amazon gegönnt (und mittlerweile ca. 100 Mal gesehen oder – auf den Vordersitzen – gehört 😉) Für Papa Winterfotos machen und in seinem Buch lesen. Für Mama hieß es am Sonntag aber erst mal Rodelbahn bauen. Nach der Eiskönigin ging es noch mal raus und die neu erschaffene Bahn mehr oder weniger erfolgreich testen. Nachmittags ging es für die Papas nochmals in den Ort, ein paar Kleinigkeiten einkaufen und für die Mamas mit den Kindern in den Schnee. Auch der Sonntag war schnell wieder rum – 16 Uhr ist es in Norwegen im Januar schon ziemlich dunkel – und zum Abend hin wurde noch ein wenig im Haus gespielt, bevor es dann irgendwann ins Bett ging. Für die Eltern ging es abends noch mal vor das Haus, ein paar schöne Winternachtfotos schießen und eine Tasse Glühwein genießen.
Montag war immer noch nicht so richtig Ausflugsstimmung – also nochmals das tolle Wetter und die mittlerweile gut überfrorene Rodelbahn von Mama genutzt. Zwischenzeitlich auf dem Schlitten durch die Gegend gerodelt und ein paar Schneebälle geworfen. Leider kann kein Schneemann gebaut werden, weil der Pulverschnee sich dafür nicht eignet. Montag gibt es aber den schönsten Sonnenuntergang der Woche – mit rosa Wattewölkchen und tollen Farben (schaut mal in den Header). Abends werden dann Haare geflochten und mit den Magneten gespielt. Außerdem macht Ozzy einen eigenen Schritt nach dem anderen und die Mamas und Papas halten den Kamin am Laufen.
Dienstag geht es das erste Mal in die Umgebung. Blauer Himmel und -10° auf dem Berg. Nebel und -18° im Tal. Da friert’s auch schon mal die Haare ein. Das hielt uns aber nicht davon ab, wieder nach Fagernes zu fahren und dort ein paar Meter durch die verschneite Landschaft zu wandern und wieder schicke Fotos zu machen. Zur Mittagsruhe … na??? Jaaa, die Eiskönigin durfte wieder einen Sturm aufziehen lassen. Und nachmittags ging es zurück auf Mamas Rodelbahn oder mit dem Schlitten auf den Weg vor dem Haus. Zum Abendessen gab es dann Papas berühmte Schinken-Hack-Röllchen.
Mittwoch war eine gemeinsame Papas+Zwillinge-Tour nach Lærdal angesagt. Das ist ungefähr 180 Kilometer entfernt (nach norwegischen Maßstäben also ca. drei Stunden). Die Mädels wurden gut verpackt und – Achtung! – unter der Begleitung der Eiskönigin ging es durch das mittlerweile -22,5° kalte Tal Richtung Westen. Pech für die Mamas – super Glück für die Papas. Beifahrerpapa Kai konnte drei Elche erspähen. Der nächste Feldweg war unserer – und dann konnten wir die Tiere durch’s Unterholz spazieren sehen. Weiter ging es durch den Nebel, entlang zwischen hohen Felswänden und zugefrorenen Seen. Kurz vor dem längsten Anstieg der Fahrt auf den höchsten Punkt der Reise war der Nebel dann plötzlich verschwunden und vor uns lag eine weiße Winterlandschaft mit schneebedeckten Bergen und Schneewehen auf der Straße. Durch vier Tunnel und über eine knapp 1000 Meter hohe Passstraße ging es dann ins Tal bis zum Fjord von Lærdal. Nach dem letzten Tunnel (mit einem Abstieg von 400 auf 250 Meter) waren auf einmal Wiesen zu sehen und ein paar Biegungen weiter waren sie sogar fast grün. Kein Wunder bei +6° (!!!). Der Fjord war dann natürlich auch nicht zugefroren, wenngleich die Berghänge von teilweise gefrorenen Wasserfällen und riesen Eiszapfen geschmückt waren. Nach einer kurzen Pause auf einem Spielplatz am Wasser ging es durch einen letzten Tunnel zum Zusammenfluss von drei Armen des Fjords für ein paar Erinnerungsfotos und anschließend wieder auf die Rückfahrt. Noch kurz ein paar Kekse bei Kiwi geshoppt und dann wieder zurück durch Schnee und Eis Richtung Aurdal. Gegen 16:00 Uhr waren wir zurück (leider ohne weitere Elch-Sichtungen, aber vorbei am mit 24,5 km längsten Autotunnel der Welt!!) und die Mädels konnten noch ein bisschen den Abend genießen. Einschlafen war dann allerdings mal ein bisschen schwieriger, weil die Twins sich wohl noch so viel zu erzählen hatten.
Donnerstag hieß es wieder entspannen. Abends waren die Mädels aber zum Nacht-Skiing auf der Skipiste – und weil es sich sonst nicht gelohnt hätte, wurde für Freitag gleich ein Tagesausflug zur Piste gebucht. Also ging es Freitag früh ein paar Meter den Berg herunter, um dann pünktlich, kurz nach Zehn, auf der Skipiste zu starten. Die Mamas mit Brettern unter den Füßen, die Papas als Babysitter im Einsatz (bzw. in meinem Falle eher als Schlittenanschieber). Nach dem Mittag (Pommes mit vieeeeel Ketchup) in der Skihütte waren die Mamas auch wieder da und Papa konnte sich selbst noch mal die Ski anschnallen und zwei Mal die Piste runtersausen. Kai war mit Ozzy schon vorher zur Hütte zurückgefahren, also mussten sich die Mamas „nur“ um die Zwillinge kümmern und mit ihnen noch ein paar Mal die Schlittenbahn runtersausen. Da es Samstag früh ja wieder losgehen sollte, wurde dann nur noch zu Abend gegessen und dann ins Bett gehuscht, während die Eltern wieder die Koffer zusammenpacken mussten.
Samstag früh wurde noch einmal gemeinsam gefrühstückt, dann ging es 10:00 Uhr wieder auf die Piste Richtung Süden. Gegen 14 Uhr hatten wir unseren geplanten Zwischenstopp Oslo erreicht. Hier ging es einmal durch die Stadt, vorbei am Nationaltheater bis hin zum königlichen Palast. Leider waren weit und breit weder König noch Königin, oder vielleicht ein Prinz oder eine Prinzessin zu sehen. Also ging es langsam wieder zurück und dann auf den nächsten Trip Richtung Trelleborg. Ein paar (geplante) Umwege später standen wir dann gegen 3:30 hinter einer Tankstelle auf dem Parkplatz, um noch ein paar Minuten Ruhe zu finden, bevor es gegen 9:45 mit der Fähre losgehen sollte. 6:15 wollten die Mädels allerdings nicht mehr schlafen, also ging es auf die Suche nach einer offenen Toilette (auch DAS ist nicht ganz so einfach am Samstag in Schweden). Zum Glück hatte der Bahnhof schon offen und ab 7:00 Uhr gab es auch Kaffee an der nächstgelegenen Tankstelle. 8:15 durften wir uns dann endlich am Schiff nach Hause anstellen. Auf das Schiff ging es nach einer Stunde Warten und dann wurde 9:45 endlich Richtung Heimat ausgelaufen. Papa durfte schlafen und die Mädels konnten den Spielbereich unsicher machen und mit Mama Köttbullar (was auch sonst auf einer Fähre aus Schweden) essen. Vier Uhr nachmittags waren wir dann endlich zu Hause .. und zack, war er vorbei, der Urlaub 😔
Mal schauen, wie lang die nächsten zwei, drei Wochen so werden .. bis dahin .. Ski & Rodel gut 😉