Serienjunkies

Wir sind Serienjunkies. Allerdings, bis auf eine Ausnahme, eher vom Typ „Wir warten die ganze Staffel ab und schauen sie dann am Stück, wenn es grad passt“. Weil sonst die Gefahr einfach zu groß ist, an kranke Kinder, Müdigkeit oder so profane Dinge wie zwischenmenschliche Beziehungssachen eine Folge abgeben zu müssen und dann nicht mehr reinzukommen. Aber ansonsten sind Serien in vielerlei Hinsicht ganz praktisch. Unser Serienportfolio – und warum das auch immer was für Zwillingseltern ist …

Die Daily Soap (z. B. GZSZ)

Die Ausnahme vom Staffelplan – wenn man hier eine Folge verpasst, ist das nicht ganz so schlimm. Und man weiß, das im üblichen Tagesprogramm irgendwas durcheinander gekommen ist. Ansonsten – Daily Soaps zeigen das echte Leben. Da draußen. Also etwas, von dem junge Zwillingseltern häufig nichts mehr mitbekommen. Im Idealfall spielen kleine Kinder oder Babies mit und man kann sehen, was man alles verkorksen kann oder wie einfach eigentlich mit Kindern alles ist. Außerdem werden diese Kinder meist von Zwillingen dargestellt – man hat also Gelegenheit, darüber zu philosophieren, ob die eigenen Kinder nicht viel besser in die Rolle gepasst hätten, wie telegen die eigenen Sprösslinge doch sind und wann sie die große Karriere starten werden. Alternativ kann man sich auch über die Rabeneltern aufregen, die ihre armen Kleinen der breiten Masse für so ein billiges Format zum Fraß vorwerfen.

Eine Arztserie (z. B. Grey’s Anatomy)

Jeder. JEDER Elternteil ist doch froh darüber, zu erfahren, wie man im Falle des Falles mal einen Druckverband anlegt. Oder mit Hausmitteln einen offenen Bruch schient. Oder wie man einen Luftröhrenschnitt macht. Außerdem erfährt man jede Menge quasi alles über Krankheitsbilder und spart sich so im Falle des Falles den Weg zum Kinderarzt 😉 Macht sich auch gut, wenn man wieder mit anderen Müttern (oder Vätern) bei FB diskutiert; man kann dann so wunderbar aus dem langjährig erworbenen medizinischen Wissen schöpfen.

Eine (post-)apokalyptische Serie (z. B. The Walking Dead)

Eine Horde Schlaf verweigernder, immer hungriger Wesen hat es auf die Protagonisten abgesehen und will ihnen das letzte bisschen Leben aussaugen, was ihnen noch geblieben ist. Also wie bei vielen Zwillingseltern zu Hause. Wenn sich die Kleinen an Mamas oder Papas Hals werfen, ist es um den eigenen Willen geschehen. Ausserdem die ideale Familiendarstellung – Papa räumt alles aus dem Weg, Mama darf ungestört zur Übermutter mutieren und die Reste von Papa eiskalt abservieren (wünschen wir uns das nicht manchmal auf der Straße, wenn es wieder „Ooooohh, sind das Zwillinge?“ heisst) und wenn es auch noch Nachwuchs auf der lebenden Seite gibt, ist der immer schon sehr selbstständig, aufgeschlossen und hat Angesichts der Gesamtsituation auch keine Zeit, irgendwelchen (vor-)pubertären Mist zu bauen.

Irgendwas abgefahren mysteriöses, mit einer in sich geschlossenen Gruppe (z. B. Under the Dome oder LOST)

Stell dir mal vor – endlich Ruhe vor den Terrorzwergen. Oder – endlich ungestört mit den süßen Kleinen. Auf einer kleinen Insel. Von der Außenwelt abgeschnitten. Keiner, der fragt „Eineiig oder zweieiig?“. Außerdem auch irgendwie das Gefühl „wie zu Hause“ … Der Konflikt Alt gegen Jung. Mann gegen Frau. Alteingesessene gegen Neulinge. Ausweglose Momente, die sich doch fast immer wieder zum Guten wenden. Unerwartete Wendungen, die den Tagesablauf durcheinander bringen. Und so abgefahren auch die Stories sind – nie fallen die (kleinen) Kinder aus dem Bett, fassen in Steckdosen oder räumen das Bücherregal aus. Außerdem lassen sich mit der richtigen Serie gleich noch die Urlaubsgelüste zumindest im Ansatz befriedigen, die man sich mit zwei Kindern ohnehin nur schwerlich erfüllen kann 😉

So denn … viel Spaß beim Gucken. 

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